Sonnabend, den 21. September 2024
Bereits zum 44. Mal lädt der YCLa zur Wettfahrt um den Ehrenmalpokal auf der Kieler Förde ein. Lutz nutzt die Gelegenheit, um in der WhatsApp-KICK-Gruppe nachzufragen, ob nicht Interesse besteht, in diesem Jahr auch mit der KICK an dieser traditionsreichen Regatta teilzunehmen. Spontan bietet sich Nils als Skipper an. Es dauert nicht lange und die Mannschaft ist komplett: Pia, Marlene, Lutz, Harry, Michael, Karl-Ernst und Detlef wollen sich die Chance auf einen sportlichen Segeltörn zum Ausklang der Saison nicht entgehen lassen.
Zusätzlich verstärkt werden wir noch durch zwei besondere Gäste, die Karl-Ernst mitgebracht hat: Justin Barth und Philip Walkenbach. Das sind zwei junge Männer aus dem German Sailing Team vom Olympiastützpunkt in Kiel-Schilksee. Sie gehören zum erweiterten Kader rund um Laser-Weltmeister Philipp Buhl in der olympischen Bootsklasse ILCA 7 (ehem. Laser). Wenn sie nicht gerade auf der KICK um den Ehrenmalpokal mitsegeln, findet man sie rund um den Globus auf allen möglichen regionalen, nationalen und internationalen Regatten sowie bei Europa- oder Weltmeisterschaften im ILCA 7. Das große Ziel ist die Qualifikation für die olympischen Spiele 2028 in Los Angeles.
Am 21.9. ist es soweit. Um 10:00 Uhr treffen wir uns an Bord. Nils erklärt uns, worauf es bei so einer Regatta ankommt und welche Positionen zu besetzen sind. Jeder erhält eine Position, um die KICK im Team so schnell wie möglich über den abgesteckten Kurs zu jagen.
Danach brechen wir auf zur Skipper-Besprechung um 10:45 Uhr vor dem YCLa-Vereinsheim. Lena erklärt den Teilnehmern die Segelanweisung für den heutigen Tag. Die teilnehmenden Boote werden je nach Yardstick-Einstufung in drei Stargruppen aufgeteilt. Die kleinen Boote starten um 12:00 Uhr, 5 Minuten später folgt die etwas schnellere Bootsgruppe und um 12:10 Uhr starten die schnellsten Boote. In dieser Gruppe starten auch wir mit der KICK neben vier anderen Yachten.
Gesegelt wird auf der Außenförde up’n’down. Für die Start- und Ziellinie hat der YCLa vor der Hafeneinfahrt in Verlängerung des Mastes auf dem Steg eine Boje mit signalroter Flagge ausgebracht. Von hier aus müssen die roten Fahrwassertonnen 6, 4 und 2 an Steuerbord gelassen werden. Hinter Tonne 2 wird in das Seegebiet vor Stein gewendet, wo der YCLa zwei gelbe Regattabojen für den Up’n’Down-Kurs in Ost/West-Richtung ausgelegt hat. Durch den vorherrschenden Ostwind geht’s also erstmal raumschots auf die Bahn, um dann auf der Kreuz zur ersten Boje zurückzukehren. Das Ganze passiert zweimal bevor dann über Tonne 4 an Backbord so schnell wie möglich zurück zur Ziellinie gesegelt wird.
Nach der Skipper-Besprechung geht es schnell wieder zurück an Bord. Wir wollen die Zeit bis zu unserem Start um 12:10 Uhr nutzen, um ein paar wichtige Manöver mit unserer frisch zusammengewürfelten Mannschaft zu üben. Nils hat uns nämlich mit Spi angemeldet. Fix üben wir also noch das schnelle Setzen des Gennakers sowie Halsen unter Gennaker.
Los geht’s auf die Kieler Förde.
Dank der guten Anweisungen von Nils klappen die Gennaker-Manöver gar nicht mal so schlecht.
Dann ist es soweit. Das Startsignal für die zweite Gruppe ist gleichzeitig die 5-Minuten-Ankündigung für unsere Startgruppe. Wir stürzen uns ins Getümmel vor der Startlinie. Dabei steuert uns Nils bewusst etwas defensiver durch das Seglerfeld, um andere Boote, die vielleicht noch um eine zusätzliche Wertung für den Fördecup mitsegeln, nicht unnötig zu behindern. Die letzte Minute wird signalisiert, dann folgt unser Startsignal. Wir kommen gut weg.
Und los geht die wilde Fahrt. Nils ist voll fokussiert.
Es herrscht allerbestes Segelwetter: Wind Ost, 15 Knoten, sonnig bei rund 20°C. Mit Groß und G3 geht’s auf einem Bug bis zur Tonne 2.
Unsere Mitstreiter aus der Vorgruppe haben auch ihren Spaß.
Für den optimalen Trimm kommen alle auf die hohe Kante.
Rauschendes Kielwasser achteraus
Die erste Regattaboje kommt in Sicht. Der Gennaker wird vorbereitet und schon mal angeschlagen.
Nach der Wende um die Boje geht’s los:
- Gennaker so schnell wie möglich hochziehen
- G3 runter
- Vorm Wind halsen
G3 ist unten , der Gennaker steht.
Nach der ersten Bahn zurück zur ersten Boje alles wieder retour:
- G3 hoch
- Gennaker schnell bergen (ohne dass er nass wird😉)
- Gennaker unter Deck sofort wieder packen, so dass er für die nächste Raumschots-Bahn wieder bereit ist.
Aufgrund der kurzen Bahnlänge geht das ziemlich fix. Wir müssen schnell wieder unsere Positionen besetzen. Das Ganze durchlaufen wir zweimal. Dafür, dass wir in dieser Mannschaft so auch zum ersten Mal zusammen segeln, klappt das ganz gut. Unser Skipper ist jedenfalls zufrieden mit uns.
Die nächste Bahnmarke ist dann Tonne 4. Der Wind steht günstig, so dass wir in Rauschefahrt bis ins Ziel unter Gennaker weitersegeln können.
Auch unsere ILCA7-Asse an Bord haben ihren Spaß. Nach eigener Aussage sind sie noch nie auf einem Dickschiff Regatta gesegelt. Aber als Segelprofis finden sie sich sehr schnell auch auf dem für sie ungewohnten Terrain zurecht und sind mit vollem Einsatz dabei. Wie wir alle freuen sich über allerbeste Segelbedingungen heute.
An der Bahnmarke Tonne 4 wird kein Meter verschenkt😉
Bei strahlendem Wetter geht’s weiter Richtung Laboe
Den kriegen wir noch😉
Die Ziellinie in Sicht.
Gegen 14:10 Uhr queren wir nach rund 2 h Segelzeit auf der Bahn die Ziellinie. Schade, dass es schon vorbei ist. Wir packen die Segel fix wieder ein und fahren zurück in unsere Box im Laboer Hafen.
Vor dem Vereinsheim des YCLa werden wir schon von den fleißigen Helfern erwartet. Es gibt für jeden Regatta-Teilnehmer eine Suppe und ein Freigetränk. Bei angeregten Diskussionen mit den anderen Segel-Crews über den schönen Wettbewerb warten wir auf die Ergebnisse.
Dann ist es soweit. Nach Auswertung aller Zeiten und Verrechnung mit dem Yardstick-Wert präsentiert Lena die Platzierungen. In unserer Gruppe mit Yardstick bis 91 waren insgesamt 5 Boote einsortiert. Nach berechneter Yardstick-Zeit erreichen wir den vierten Platz. Kurze Zeit später nach der Preisverleihung erreicht uns die freudige Nachricht, dass die Regatta-Ergebnisse im Nachgang nochmals korrigiert worden sind. Am Ende reicht es damit sogar für einen Podiums-Platz auf Rang 3 in unserer Gruppe.
Ein toller Segeltag bei bestem spätsommerlichem Wetter geht zu Ende. Alle sind sich einig, dass wir eine solche Aktion gerne mal wiederholen sollten. Glücklich und zufrieden nach dem schönen Gemeinschaftserlebnis an Bord der KICK machen wir uns auf den Heimweg.
Zum Glück gibt’s noch eine Einladung zum Sommerfest bei Marion und Sascha im Garten, wo ein Großteil von uns den herrlichen Tag in gemütlicher Runde bis spät in die Nacht noch zünftig ausklingen lassen kann.
Laboe, 21.9.2024
Detlef
Super Bericht!