05:45Uhr: Der heutige Tag beginnt mit aufstehen um 05:45Uhr, wir wollen heute die letzte größere Etappe nach Southampton antreten. Der Wind soll mit 2-3 aus Südwest wehen und ab ca. 16:00Uhr auf 3-4 aus westlichen Richtungen drehen.Ideale Bedingungen um mal zu gucken wie gut wir die Kick zu zweit bewegen können. Wir müssen alles gut vorbereiten und durchdenken, da ja nun Malte und Detlef nicht mehr dabei sind und wir bei schwierigen Situationen auf uns alleine gestellt sind. Aber das wird schon, die Kurse sind abgesteckt, sowohl im Plotter als auch im iPad. Die Schwäne werden verabschiedet, der Schlüssel für die gruseligen Sanitäreinrichtungen in den Briefkasten denn es soll um 08:00Uhr losgehen, so zumindest unsere Planung.
08:15Uhr: Das klappt nicht ganz, es wird 08:15Uhr, kurz die Schleuse gerufen, (Shoreham Harbour), ja, in 20 Minuten wenn genug Wasser da ist kann es losgehen. Na denn. Und es passiert: Nichts. Mittlerweile ist es 08:30Uhr, aber die Schleuse macht nicht auf. Auf Anrufe per Funk reagiert die Schleuse auch nicht mehr. Wir können per AIS sehen dass noch Schiffe in der Schleusenkammer sind, aber nicht ausfahren. Plötzlich wird es über Funk hektisch, es wird ein Taucher mit Trockenanzug angefordert, die Schleuse ist kaputt. Die Schleuse meldet sich bei uns (Shor’em Kick), ob wir nicht in der großen Schleuse mit raus wollen, die Reparatur der kleinen Schleuse wird noch ein wenig dauern. Gesagt getan, wir sagen zu, ebenso ein Fischerboot und die Yacht Aurora. Na dann mal los. Schnell alles umbauen, leinen verlängern (Es sind gut 5 Meter unterschied zu bewältigen und da es keine Leitern gibt muss die Leinenführung von Bord aus gemacht werden über einen einzigen Poller. Wir legen als letztes Boot an Steuerbord an, alles läuft ziemlich geschmeidig. Während wir noch mit den Leinen hantieren geht es schon abwärts, schnell noch an Bord hüpfen. Hinterher geht ja nicht. 15 Minuten später sind wir unten, die Schleuse öffnet sich und wir düsen los.
10:00Uhr: Die Segel sind gesetzt, G3 und Groß und wir befinden uns auf der Nordsee Richtung Southampton, wir steuern 250°. Man kann all die schönen Badeorte vom türkisfarbenen Wasser aus betrachten, ein toller Anblick. Ich kann die Fahrt sehr genießen, Marion plagen Rückenschmerzen, sie wird grummelig 😉
11:30Uhr: Die Strömung läuft mit uns, wie das die App von Navionics vorhergesagt hat. Das ist wirklich eine tolle Funktion, Gezeitenkalender plus Strömung. Das gibt es bei NV zwar auch, aber Navionics kann das besser.
13:30Uhr: Wir passieren die Spitze vor Southampton, Selsey. Ein schöner Blick auf die Küste von Cowes kommt in Sicht, leider zu weit weg um es mit dem Smartphone zu fotografieren.
14:30Uhr: Der Wind dreht weiter und frischt ein wenig auf. Ich gehe die Einfahrt nach Southampton zur Marina noch einmal durch, ich entscheide mich auf der rechten Fahrwasserseite in den Inner Swashwasy einzufahren. Ein Fehler wie sich noch zeigen wird. Aber das weiß ich ja noch nicht, erst einmal segeln wir noch ein bisschen. Auch zeigt sich mal wieder dass das Autorouting von Navionics ganz nett, aber wenn es drauf ankommt nicht zu gebrauchen ist. Es legt die Kurse mehr oder weniger willkürlich, Sperrgebiete ? Was für Sperrgebiete?. Wir machen die Planung ja zum Glück vorher und planen dann noch ein wenig um, damit das Ganze auch brauchbar wird. Aber als erster Entwurf ist es schon ganz ok.
15:30Uhr: Wir holen Groß und Vorsegel ein, packen die Segeln zusammen. Läuft würde ich mal sagen.
16:00Uhr: Wir melden uns per Funk bei der Hasla Marina an. Unsere Anmeldung über die Webseite haben wir erhalten, wir bekommen G39 zugewiesen.
16:30Uhr: Wir nehmen die Steuerbordseite des Fahrwassers auf dem Weg zum Inner Swashway. Die Strömung mit knapp 4 knoten hat es in sich und wir kommen kaum voran. Nachdem alle anderen Segler auf der anderen Fahrwasserseite fahren wechsle ich auch die Seite und siehe da: weniger Strom, läuft doch 🙂 Die Navionics Karten haben die Eigenschaft, dass in jeder der 16 Zoomstufen etwas anderes dargestellt wird. Windparks und die dazugehörigen Sperrgebiete sieht man z.B. nur in den Zoomstufen 5-8 vernünftig. Im Überflieger sind sie nicht zu sehen und die Darstellung ist anders als in der Papierkarte. So kam es auch, dass ich die vorgeschriebene Fahrweisserseite für Boote unter 20 Metern nur im letzten Moment noch gesehen habe. Der NV Verlag kann das besser, aber dafür kosten die elektronischen Karten für Plotter dann auch gleich erheblich mehr.Apropos NV vs. Navionics: Sämtliche Informationen der Yachthäfen in denen wir waren stammten bei Navionics aus den Jahren 2013 – 2014 und haben nicht mehr viel mit der Wirklichkeit zu tun. Die Telefonnummer einer Marina stimmte in den Angaben von Navionics nicht mehr. Abgesehen davon stimmen die Lage von Tonnen und untiefen zum Teil nicht.
17:50Uhr: Aufgrund des kurzen Fingers entscheide ich mich kurz vorm festmachen dazu anders als vorher gedacht, vorwärts einzuparken. Das klappt perfekt, die Kick in wenigen Minuten fest vertäut, am Steg steht noch ein Frau und nimmt die Leinen entgegen. Besser geht’s nicht. Wir sind erschöpft und froh über diesen doch gemeinsam geglückten Tag.
18:30Uhr:Nach dem einklarien entscheiden wir uns für ein Essen im „The Creek“. Großartig
21:00Uhr: Gute Nacht.
In der Hasla Marina lagen wir mit der Leu auch.