Am Strand rumliegen kann jeder. Diese Weisheit bewies sich heute wieder einmal am dritten Tag unser Tour mit der KICK durch den Solent.
Beim Segeln braucht man manchmal starke Nerven und Mentale Stärke, um sich dann doch wieder solch einen schönen Tage wie heute zu erarbeiten.
Denn einen Tag wie heute kann man sich mit Geld nicht kaufen. Man muss ihn sich mit Ausdauer und Willen erkämpfen.
Wir erwachen zu Sonnenschein und geordneten Cumulus Wolken: ein sicheres Zeichen für gutes Wetter und vernünftigen Wind.
Die Windvorsage sagt Süd-West 15-25 Kt voraus.
Nach einem ordentlichen Frühstück legen wir in der East Cowes Marina um 10 Uhr ab und ziehen vor dem Royal Yacht Squadron das Groß mit 2. Reff und die Genau IV.
Wir ziehen mit einer kräftigen Bö hoch am Wind in den Solent und laufen gegen den langsamen Strom von 1.5 Kt bei flachen Wellen und auffrischenden SW-Wind.
Die KICK ist jetzt ganz in Ihrem Element. Das Schiff beherrscht diese Bedingungen perfekt. Wie auf Schienen läuft die Kick mit 6.5 Knoten hoch am Wind.
Auch starke Böen segelt die KICK locker aus und der reagiert gut auf Ruderimpulse.
Das ordentliche Righting-Moment bringt die KICK immer wieder schnell in die Senkrechte und wandelt den Winddruck angenehm in Geschwindigkeit um.
Die Crew hat Ihren Rollen gefunden. Sohn Henri Ole navigiert mit dem I-Pad und wendet die neue Genua Shot. Ella zieht die Schot ab und hilft beim Schot in die Klemme führen.
Außerdem kümmert sie sich um die kleine Schwester. Birthe steuert und ich behalte den Gesamtüberblick.
Die Sonne lacht in die Gesichter der Familie und wir können unser Glück kaum fassen: das ist Segelspaß pur! Wir lassen Cowes hinter uns und steuern Lymington an.
Der Solent erinnert mit seinen grünen Hügeln und abwechslungsreichen Buchten an die großen Fahrwasser in den schwedischen Schären bei Wassertiefen von 40 Metern die an den Rändern schnell auf 5 Meter hochgehen.
Bei strahlendem Sonnenschein segeln wir bei zunehmendem Wind und Böen um 26 Knoten den Solent hinauf. Wir passieren den Naturhafen vom Newton River auf der Nordseite der Isle of Wright und mein Sohn bemerkt richtigerweise, dass er dort einen sehr guten Ankerplatz in dieser natürlichen Bucht vermutet. Er hatte mit der Annahme absolut recht. Allerdings waren wir so im Segelfieber, dass wir erst einmal weiterfuhren.
Nach insgesamt 2 Stunden erreichten wir Yarmouth und segelten weiter bis zum Hurst Point mit dem Hurst Castle und blicken auf die NEEDLES, die ich schon 2 mal umsegelt habe.
Einmal beim Isle of Wright Rennen 1999 und dann ca 2005 beim Fastet Rennen. Die Needles sind immer ein beeindruckender Anblick.
Wir segelten noch etwa Richtung Shingles legten aber schließlich bei, weil die Wellen und steil stehende See aus dem Ärmelkanal der Crew nicht gefielen.
Vor dem Wind ging es dann mit 8-9 Knoten wieder ostwärts. Nach einigen Q-Wenden liefen wir die Starting Plattform von Lymington an und bargen das Großsegel.
Unter Genua ging es bis in den Hafen von Lymington, wo wir die Genua runter nehmen und klarieren und legen um 14:30 Uhr uns ca 20 SM an.
Der Harbour Master kennt die KICK natürlich schon und gibt uns einen schönen Liegplatz am Steg H.
Nach einem leckeren Mittagessen gibt es wieder eine kleine Siesta und nach dem Landgang bei Sonne ein schönes Abendessen an Bord der KICK.
Morgen gibt es SW mit bis zu 40 kt. Wir werden also hier in der Marina bleiben und den Tag abwettern.
Fazit: Solch einen Segeltag in so einem phantastischen Segelrevier mit der eignen Familie an Bord von so einem schönen Schiff wie der KICK kann man nicht kaufen und solch ein Tag ist unbezahlbar.