Tag 9 – Sommertörn Süd-England 2023

Morgens ist sonniges Wetter und wenig Wind vorhergesagt. Aber für den späteren Nachmittag kündigt der Wetterbericht zunehmenden Wind aus SW, sprich von vorne, und Schauerböen an. Um uns das Stampfen der KICK durch die Fahrt hoch am Wind bei hohem Wellengang mit den angekündigten starken Böen zu ersparen, entschließen wir uns für einen kürzeren Tagestörn bis nach Dover. Außerdem sind die Windbedingungen für den folgenden Freitag wesentlich günstiger angesagt, um dann das ursprünglich geplante Ziel Eastbourne anzusteuern.

Wir entschließen uns früh zu starten, um zum einen noch etwas von der restlichen Flutströmung in unsere Zielrichtung zu profitieren und zum anderen vor den angekündigten Schauerböen in Dover anzukommen.

05:00     Wecken und kurz frisch machen. Anschließend gibt’s ein schnelles Frühstück mit belegten Broten.

06:50     Wir legen ab. Per Funk über Kanal 14 geben wir unsere Abfahrt bei der Ramsgate Port Control bekannt. Wir erhalten sofort die Freigabe und verlassen den Hafen.

07:10     Mit gerefftem Groß und der G3 geht die Fahrt weiter in Richtung Dover bei strahlendem Sonnenschein und moderatem Wind.

Voraus kann man schon die White Cliffs von Dover erahnen. Die Windrichtung ist relativ günstig, so dass wir uns mit wenigen Kreuzschlägen unserem Tagesziel nähern.

Marion genießt die schöne Aussicht

Die White Cliffs von Dover in Sicht

Der Wind frischt auf. Jetzt sehen wir auch schon die ersten großen Fährschiffe zwischen Dover und dem Festland sowie anderen Zielen, die wie an einer Perlenschnur in schneller Folge ein und ausfahren. Da ist richtig Betrieb.

10:45     Ein erstes heftiges Regenschauer zieht nun doch schon etwas eher auf als angekündigt.

Plötzlich verschwindet Dover komplett in einer dunklen Regenwolke. Das sieht nach einem heftigen Schauer aus😉

Wir entscheiden uns, unter diesen Bedingungen nicht schon direkt Kurs auf den Hafen zu nehmen, sondern unseren südlichen Kurs beizubehalten und das Schauergebiet erstmal zum umfahren bzw. vorbeiziehen zu lassen. Das klappt ganz gut. Wir bekommen nur vergleichsweise wenig Regen ab. Außerdem finden wir eine passende Lücke, um die Routen der vielen schnellen Fähren sicher zu queren.

Genauso plötzlich wie der heftige Regen über Dover aufgetaucht ist, ist er auch schon wieder abgezogen. Allerdings zieht er noch ein paar heftige Böen mit bis zu 28 kn nach sich. Da hat Detlef an der Pinne nochmals ordentlich zu tun. Dank des Reffs klappt das aber gut.

Wegen des starken Wellengangs entscheiden wir uns, das Großsegel erst im Windschutz nach Durchqueren der Hafenmole zu packen.

Die Anmeldeprozedur, um die Genehmigung zur Einfahrt in den stark frequentierten Fährhafen zu bekommen, ist auch nicht ohne:

  • 2 sm vor der Einfahrt Anmeldung über Kanal 74 bei der Dover Port Control. Der Diensthabende erteilt uns weitere Instruktionen.
  • 200 m vor der Einfahrt erneut um Einfahrerlaubnis bitten. Dover Port Control erteilt mündlich die Erlaubnis und stellt die drei Signallampen an der Einfahrt von dreimal rot auf grün-weiß-grün, das optische Zeichen für die Freigabe.
  • Im Hafen angekommen, Anmeldung über Kanal 80 bei der Dover Marina. Dort erteilt man uns Anweisungen für einen freien Liegeplatz: Steg F146 in der Outer Marina.

Diese Marina ist erst 2021 neu eröffnet worden und bietet viel Platz mit komfortablen Schwimmstegen, die tidenunabhängig jederzeit zu erreichen sind. Immerhin haben wir es hier mit einem Tidenhub von 5 m zu tun.

13:00     Geschafft, wir haben unseren zugewiesenen Platz erreicht und machen mit einem geschmeidigen Anleger fest.

16:15     Zur Stärkung gehen wir erstmal in den „Cullins Yard“, ein uriges Lokal ganz in der Nähe des Hafens. Hier gibt’s lecker Essen und auch ein, zwei erfrischende Bierchen bzw. Pear Cider für Marion.

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